So schnell sie kam, so schnell ging sie wieder: die LBM19. Die diesjährige Leipziger Buchmesse war für den Mitbewohner und mich als erstmalige Aussteller ein unglaubliches Abenteuer, das trotz einiger Startschwierigkeiten dank Mietauto zu einem Erfolg auf ganzer Linie wurde. Ich bin unendlich dankbar, dass ich das alles wirklich erleben durfte, und kann kaum glauben, dass mein lang geträumter Traum wirklich wahr geworden ist.
Startschwierigkeiten dank Mietauto – Leipzig liegt in weiter Ferne
Vor der Messe überlegten der Mitbewohner und ich lange, wie wir all unsere Bücher nach Leipzig kriegen sollten. Unserem eigenen Auto, ein normaler PKW ohne Anhängerkupplung, wollten wir die Reise mit so viel schwerem Gepäck nicht zumuten, also entschieden wir uns, einen Vito zu mieten. Unser Abenteuer begann schon anders, als geplant, da wir keinen Vito bekamen, sondern einen riesigen Sprinter, der mit zwei Rädern schon längst auf dem Schrottplatz stand. Tja, bevor er dorthin fahren sollte, landete er erstmal in unseren Händen und brachte uns jede Menge Schwierigkeiten dank versäumter Wartung und defektem Display im Cockpit. Service-Hotline und Pannendienst wollten uns auch nicht so recht helfen, nachdem wir nach knapp einer Stunde Fahrt auf einer Raststätte im Nirgendwo strandeten, und so fuhren wir trotz diverser Warnungen der Anzeige weiter und mussten regelmäßige Pausen in Kauf nehmen, in denen der Mitbewohner den Zustand des Motors und den Stand des Öls checken musste. Immerhin: Wir erreichten Leipzig. Doch das Auto-Drama sollte mit unserer Ankunft noch nicht beendet sein. Denn nach Aufbau unseres Standes sprach ich noch einmal mit den netten und leider ziemlich inkompetenten Menschen der Hotline, die uns an den Flughafen nach Leipzig schickten, wo wir vor Ort das Auto austauschen sollten. Um acht Uhr abends nach einem unendlich langen Tag machten wir uns noch einmal auf den Weg, um vor Ort zu erfahren, dass sie das Auto gar nicht austauschen können. So mussten wir unverrichteter Dinge zurückkehren. Aber immerhin taten wir der Mitarbeiterin so leid, dass sie sich unseres Auto-Fiaskos annahm und für uns einen Austausch organisierte, der am Freitagmorgen auch tatsächlich klappte. Spoiler: Mit dem Neuwagen konnten wir am Montag sehr bequem in unsere Heimat zurückkehren.
Ankunft in Leipzig – hinter den Kulissen der zweitgrößten Buchmesse Deutschlands
Die katastrophale Fahrt nach Leipzig war in dem Moment vergessen, da wir auf das Messegelände fuhren. Die Stimmung dort war geschäftig, aber alle begegneten uns mit einer unglaublichen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. In unserer Halle wurde noch fleißig gewerkelt und gebaut. Es war unheimlich eindrücklich, dabei zuzusehen, wie die Stände hochgezogen und befüllt wurden. Teil davon zu sein, war so surreal und so stand ich erstmal sprachlos und planlos vor unserem leeren Stand, den wir in den nächsten Stunden mit Leben füllten. Die ersten Wiedersehen ließen auch nicht lange auf sich warten und so durfte ich schon bald das Team vom Gedankenreich Verlag in die Arme schließen. Nach der FBM18 redete Denise mir gut zu, den eigenen Stand durchzuziehen. Und so trafen wir uns ein knappes halbes Jahr später als Aussteller wieder. Auch das Team vom Zeilengold Verlag stieß einen Tag später dazu und so war ich endlich wieder mit all meinen Lieblings-Buch-Menschen vereint.
Als Erst-Aussteller auf der LBM19
Im Vorfeld bombardierte mich das Team der Buchmesse mit einer Flut von Mails, der ich nicht ganz Herr werden konnte. Irgendwann war ich kurz vorm Verzweifeln, weil ich nicht wusste, ob ich mich bei allen relevanten Stellen gemeldet hatte. Der Messe-Organisations-Dschungel ist für einen Erst-Aussteller ziemlich dicht und unübersichtlich. Um Bücher via Messebuchhandlung zu verkaufen, muss man sich melden. Um Bücher allgemein zu verkaufen, muss man sich melden. Man muss sich für dieses melden. Und natürlich für jenes. Mit einem 80%-Job fragte ich mich häufig, ob ich dieser Herausforderung überhaupt gewachsen war. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten hätte es auf der Messe selbst nicht besser laufen können. Vor Ort zogen wir unser Ding durch, handelten oftmals intuitiv oder mit Hilfe von Denise. Wir haben unfassbar viele Bücher verkauft, unendlich viel gelernt und sind nun bestens gewappnet für künftige Messen.
Der eigene Stand als Publikums-Magnet – Neue Freundschaften dank Hasen-Postkarte, Mini-Kühlschrank und Gästebuch
Halle 2, K308. DER Ort auf der Messe, an dem Menschen zusammenkommen. Aussteller, Autoren, Besucher, Blogger, Leser und Verleger kamen hier in den vergangenen Messetagen zu einem bunt gemischten Grüppchen zusammen – Sitzgelegenheiten und Mini-Kühlschrank sei Dank. Letzterer war nämlich Bedingung des Mitbewohners, mich auf die Messe zu begleiten. Und ich bin froh, dass ich mich darauf eingelassen habe. Denn wenn ich eines gelernt habe, dann: Kühlschränke schweißen zusammen. Ebenso wie Kaninchen. Die eigens für die Messe gestaltete Häschen-Postkarte war der perfekte Aufhänger für diverse Gespräche, die der Mitbewohner geführt hat. Aber auch unser Gästebuch war Besucher-Magnet, mit dem wir viele tolle Erinnerungen sammeln konnten.
Die LBM19 als größtes Abenteuer meiner Autoren-Karriere
Was mich auf der Buchmesse erwarten würde, hätte ich im Vorfeld niemals ermessen können. Diese Tage waren auf ganzer Linie überwältigend und haben mir bewusst gemacht, wie groß meine Reichweite inzwischen eigentlich ist. Zahlentechnisch habe ich ja nur Instagram mit knapp über 4000 Followern vor mir. Wie viele davon ECHTE Follower und begeisterte Leser sind, ist mir erst während der Buchmesse klargeworden. Vor mir standen Leser, die vor Aufregung kaum ein Wort herausbekommen haben, die geweint und gezittert haben, weil ICH vor ihnen stand. Das war einfach unglaublich. Und noch verrückter wurde es, als der Mitbewohner und ich eines abends im Restaurant saßen und von einer fremden Person angesprochen wurden, die mich erkannt hatte. Normalerweise sitze ich in meinem stillen Kämmerlein und tippe fleißig die Tasten. Durch meinen Shop weiß ich schon, dass auch ein großes Interesse an meinen Büchern besteht. Aber dass das SO groß ist, hätte ich mir nie träumen lassen. Es ist verrückt, denn ich bin doch nur ich. Und das Einzige, was ich mache, ist, meinem Herzen zu folgen.
Ausblick auf die LBM20
Nächstes Jahr werdet Ihr mich wohl nicht in Halle 2, K308 wiederfinden. Denn nächstes Jahr werden wir wohl woanders platziert. Soll heißen: Der Mitbewohner und ich lassen es uns nicht nehmen, auch bei der nächsten Leipziger Buchmesse als Aussteller aufzutreten. Es war uns mit Euch ein Fest, das wir unbedingt wiederholen wollen. Wir freuen uns darauf, Euch an der LBM20 (wieder) in die Arme zu schließen. Kühlschrank und geupdatete Häschen-Postkarte kommen natürlich auch mit!
DANKE für Eure zahlreichen Besuche an unserem Stand, die kreativen Gästebuch-Einträge, die lieben Worte, die Schokolade, Eure Begeisterung für unsere Projekte und Eure Zeit, die Ihr uns geschenkt habt. Ihr habt die Messe für uns unvergesslich gemacht!